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Diaccia Botrona - Castiglione della Pescaia - wo die Flamingos zu Hause sind

by - Oktober 10, 2019

Heute unternehme ich einen ganz besonderen Ausflug mit meinen Gästen von Podere L'Orsinghi in Ravi. Wir fahren nach Castiglione della Pescaia zur Diaccia Botrona, ein grossflächiges Sumpfgebiet. Nach der Brücke Richtung Süden geht es nach links ab in die Strasse, die direkt am Fluss entlang führt. Nach ca. 1 km treffen wir uns alle am Parkplatz, vor dem roten Haus. Ich habe für meine Gäste eine deutsche Reiseführerin gebucht, damit auch alle die interessante Geschichte über dieses Gebiet verstehen. 






Es ist später Nachmittag, wir stehen am Fluss hinter der "Casa Rossa", das Leopoldo I di Lorena im Jahre 1765 nach Plänen des Ingenieurs Leonardo Ximenes hatte erbauen lassen. Das Gebäude ist auch unter dem Namen "Casa Ximenes" bekannt, das heute ein Museum beherbergt. 












Die Reiseführerin erklärt uns, dass das gesamte Gebiet um Castiglione della Pescaia Sumpfgebiet war und das Leben hier in den Sommermonaten unerträglich gewesen sein musste.  Mit dem Bau der "Casa Rossa", dem Schleussensystem, das den Zufluss von Salz- und Süsswasser aus dem Hinterland je nach Bedarf trennte, hoffte man, damit die Malaria einzudämmen zu können. Der Begriff leitet sich aus "mal aria" ab, das heisst: schlechte Luft. Natürlich weiss man heute, dass die Stechmücken die Malaria übertragen können. Doch damals, aus Angst vor der Krankheit, wurden die Regierungs-beamten aus Grosseto von Juni bis September per Eselskarren in die Berge transportiert, damit die Regierungsgeschäfte weiter funktionierten konnten. 






Über die Jahrhunderte hinweg wurde das Sumpfgebiet nach und nach trocken gelegt und heute leben hier auf ca. 1000 Hektar über 200 verschiedene Vogelarten und ca. 1500 Flamingos. 
Was ich nicht wusste: Flamingos haben als Jungtiere eine graue Farbe und werden schliesslich weiss. Die rosa Farbe bekommen sie im Laufe der Jahre, durch ihre Hauptnahrung Krill (kleine, rosafarbene Garnelen). 

Und eben wegen der Flamingos sind wir ja auch hergekommen. Wir steigen alle in das Boot und los geht's den Fluss entlang.



 







Die Frühlings- und Herbstperiode ist sicherlich die beste Zeit, um die Diaccia Botrona zu besuchen. Zu Beginn der Herbstsaison erleben wir das allmähliche Abfliegen von Zugvögeln und die Passage derjenigen, die nur für ein paar Tage in der Gegend Halt machen, bevor sie erneut weiterfliegen und die Wintergebiete weiter südlich erreichen.
Der Oktober ist aus landschaftlicher Sicht einer der eindrucksvollsten Monate, da die Sumpf-vegetation mit den Regenfällen und den ersten Anzeichen des nahenden Winters außergewöhnliche Farben annimmt. In den Wintermonaten wird der Sumpf von einer Vielzahl von Vögeln belebt, ein wahres Paradies für "Vogelbeobachter". Mit der Ankunft des Frühlings beginnt die neue Migrationsphase.






Nach ca. 10 Minuten legen wir an einem Steg an. Gedämpfte Unterhaltung ist erwünscht, wir wollen ja die Vögel nicht erschrecken. Ich empfehle, ein Fernglas mitzunehmen, die Flamingos halten sich nicht in nächster Nähe auf. 










ÖFFUNGSZEITEN: 

In den Sommermonaten vom 15.6. bis 15.9. sind die Ausfahrten mit dem Boot von 17.00 bis 18.30.
Montags geschlossen.

In der Vorsaison vom 16.9. bis 14.6. können Ausfahrten mit dem Boot reserviert werden,  maximal 5 Personen ca. Die Zeiten für die Ausfahrten können individuell gestaltet werden, es ist ein italienischer Führer dabei. Deutschsprachige Führungen sollten vorher abgesprochen werden. 

PREISE: 

Erwachsene: Euro 12,00
Kinder von 5 bis 12 Jahren Euro 6,00

INFO: 

Mobil: +39 3890031369
Mobil: + 3487743201













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